27.11.2025

Wer jetzt spart, zahlt später: Kinder- und Jugendhilfe im Aargau ausgebremst

Der Aargauer Grosse Rat hat an seiner Sitzung vom 25. November 2025 den Entwicklungsschwerpunkt „Kinder- und Jugendhilfegesetz“ gestrichen – ein Projekt, das dringend notwendige Klarheit und Verbesserungen für Kinder und Familien bringen sollte. 

 

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Wer jetzt spart, zahlt später: Kinder- und Jugendhilfe im Aargau ausgebremst

Der Aargauer Grosse Rat hat an seiner Sitzung vom 25. November 2025 den Entwicklungsschwerpunkt „Kinder- und Jugendhilfegesetz“ gestrichen – ein Projekt, das dringend notwendige Klarheit und Verbesserungen für Kinder und Familien bringen sollte.

Worum es geht
Fast vier Jahre hat das BKS am Projekt gearbeitet. Im kommenden Jahr hätten Parteien und Verbände ihre Sicht in der Anhörung darlegen können. Kurz: Der Grosse Rat hat das Kindes- und Jugendhilfegesetz noch vor seiner Geburt beerdigt.
Das Projekt «Klärung Rechtsgrundlagen Kinder- und Jugendhilfe» hätte

  • verbindliche Standards eingeführt statt kantonaler Lotterie
  • Finanzierung nach Bedarf ermöglicht
  • frühzeitige Unterstützung gefördert
  • klare Zuständigkeiten und Qualitätsvorgaben definiert

Maya Bally, AVUSA-Präsidentin: „Es geht nicht um zusätzliche Verwaltung, sondern um Wirkung: weniger Krisen, weniger Sonderschulung, weniger Sozialhilfe – bessere Chancen für Kinder und Familien. Genau diese Entwicklung wird nun ausgebremst.“

Wer besonders betroffen ist: Wertvolle Angebote wie Never Walk Alone, das junge Erwachsene ohne familiären Rückhalt begleitet, stehen auf der Kippe. Beat Bachmann, Vereinspräsident: „Ohne gesetzlich verankerte Finanzierung steht diese Arbeit auf der Kippe. Das ist kein Sparen, sondern das Vorprogrammieren der sozialen und finanziellen Probleme von morgen.“

Ein Rückschritt für den Aargau: Während andere Kantone erfolgreich Kinder- und Jugendhilfegesetze umgesetzt haben, stoppt der Aargau die Weiterarbeit kurz vor der entscheidenden Phase.

AVUSA setzt sich ein: Wir unterstützen die Petition «Kinder- und Jugendhilfegesetz retten!» und fordern den Grossen Rat auf, den Fehlentscheid zu korrigieren.

Fazit: Kinder- und Jugendhilfe ist kein Luxus und kein Kostenfaktor – sie ist die Antwort auf steigende Belastungen und soziale Risiken. Wer heute Prävention stoppt, bezahlt morgen die Rechnung.